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Du oder Sie im Unternehmensumgang

Bei immer mehr Unternehmen zieht das "Du" als allgemeine Anrede unter den Mitarbeitern ein.

Kann man sagen es gibt eine Unternehmskultur 2.0? In immer mehr Unternehmen gilt für die Ansprache untereinander die Vorgabe mit Du und Vornamen. Das soll für ein größeres Wir-Gefühl sorgen.


Unabhängig von der hierarchischen Position können in diesen Unternehmen auch die Vorgesetzten geduzt werden.

Und dazu gehört nicht nur IKEA, in dem die Kunden auch geduzt werden. Allianz, Continental, VW, auch große Konzerne setzen auf flache Hierarchien und einen persönlichen Umgangston. Das ist cool, hip und scheinbar modern.

Doch das generelle, von oben aufoktruyierte Du birgt auch seine Risiken. Jedes Gespräch wird persönlicher. Das kann natürlich motivieren, weil es sich nach Gleichberechtigung und Vertrauen anfühlt. Es kann aber bei Auseinandersetzungen auch schnell zu persönlich werden. Nicht jeder verträgt so eine Nähe am Arbeitsplatz.

Moderne Führungskultur sollte unabhängig von der gewählten Anrede sein. Ein vertrauensvolles, gleichberechtigtiges Verhältnis kann durch eine offene, wertfreie Kommunikation geschaffen werden.

Inzwischen sagen 66% der Beschäftigen, dass in ihren Unternehmen das Du eingezogen ist (laut Respondi). Sicherlich kann man diese persönlichere Atmosphäre für die Unternehmensentwicklung nutzen. Mitarbeiter werden leichter in ein persönliches Gespräch mit Vorgesetzten gehen und ihre Ansichten, Meinungen und Ideen schneller äußern. Die Hemmschwelle gegenüber einem Chef, der scheinbar in seinem Büro thront ist geringer.

Doch das hängt mehr von den Personen, als von der Sprache ab.

Das Unternehmen muss dann noch klare Richtlinien herausgeben, wie mit Kunden umgegangen wird. Gerade wenn Vorstände aus anderen Unternehmen zu Gast sind, muss hier klar geregelt sein, wie die Ansprache ist.

Einher geht diese neue Lässigkeit oft mit einem Wandel in der Businesskleidung. Da kommt der Chef schon einmal lässig mit Jeans und Turnschuhen oder legt die Krawatte bei Businessgesprächen gar nicht erst an. Casual friday ist dann jeden Tag.

Im Mittelpunkt muss immer die Firmenphilosophie stehen und was das Unternehmen darstellen will.


Moderne Lässigkeit als aufgesetzte Maske vor konservativen Werten macht genauso wenig Sinn, wie Anzugpflicht in einem hippen Internet-Startup.

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